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Ausbildung Industriemechaniker/Industriemechanikerin | Bfz-Kassel

Über- bzw. außer­betrieb­liche Ausbildungen richten sich normaler­weise an Jugend­liche, die keinen Ausbildungs­platz im gewünschten Bereich gefunden haben.

Rechtsgrundlage

Aufgrund einer Gesetzesä­nderung (Neufas­sung von §43 BBiG) ist es seit 2012 auch in Hessen möglich, einen Berufs­abschluss zu erwerben, auch wenn keine klassische Ausbildung (mit Ausbildungs­betrieb und Ausbildungsg­ehalt) absolviert wurde, wenn man an einer Berufsbildungs­einrichtung wie dem Bfz-Kassel ausgebildet wurde. Man spricht hier manchmal von "schulischen Ausbildungen".

Die Ausbildung im Bfz-Kassel ist aber keine schulische Ausbildung im wörtlichen Sinn, denn sie entspricht in Aufbau und Struktur weitestgehend der klassischen Ausbildung, beinhaltet also auch eine umfassende Praxisausbildung.

Ablauf und Struktur der Ausbildung

Die Dauer solcher Ausbildungen entspricht den Vorgaben der jeweiligen Rahmenlehrpläne. Ohne vorliegende Verkürzungsgründe dauert eine Ausbildung als Industriemechaniker / Industriemechanikerin 42 Monate in Vollzeit und in Teilzeit 54 Monate.

Die Ausbildung besteht typischerweise aus:

  • Theoretischem und fachpraktischem Unterricht in der zuständigen Berufsschule (ca. 2 Tage pro Woche)
  • Stütz- und Förderunterricht im Bfz-Kassel (ca. 1-3 Tage pro Woche, je nach Lernstand)
  • Fachpraktischen Übungen in Praxisbetrieben der Region Kassel (ca. 0-2 Tage pro Woche, je nach Lernstand)
  • Einem Praktikum gegen Ende der Maßnahme bei einem potenziellen Arbeitgeber (auch das lernbegleitend)

Insgesamt ist der Aufbau stark angelehnt an das normale System der dualen Berufsausbildung in Deutschland. Wichtig ist uns vor allem die Flexibilität, auf Lernprobleme durch eine Erhöhung des Anteils des Stütz- und Förderunterrichts reagieren zu können.

Industriemechaniker/-innen stellen Geräteteile und Baugruppen für Maschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse und übernehmen Reparatur- und Wartungsaufgaben. Eine etwas umfassendere Liste der Aufgaben umfasst (Quelle: Berufenet):

  • Arbeitsaufgaben im Team planen und vorbereiten
    • Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb sowie mit Kunden abstimmen
    • Projekt- oder Aufgabenbeschreibung erstellen
    • Technische Unterlagen auswerten und Montagezeichnungen anfertigen
  • Maschinen, Geräte und Produktionsanlagen herstellen, warten oder reparieren
    • Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen herstellen, bearbeiten und auf Maßhaltigkeit prüfen
    • Bauteile montieren
    • Baugruppen zu Maschinen und technischen Systemen montieren; Maschinenfunktionen einstellen und prüfen
    • Maschinen und Systeme einrichten, in Betrieb nehmen und Produktionsablauf kontrollieren
    • Maschinen und Systeme instand halten, ggf. umrüsten; ggf. Komponenten der Steuerungstechnik überprüfen und erweitern
    • Defekte Maschinen und Systeme reparieren und instand setzen, ggf. Reparatur veranlassen; Ersatzteile bestimmen, beschaffen oder selbst anfertigen
  • Qualitätskontrollen durchführen
    • Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren
    • Kundengespräche durchführen; technische Systeme und Produkte an Kunden übergeben
    • Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken

Einsatzbereiche für Industriemechaniker und Industriemechanikerinnen

Industriemechaniker und Industriemechanikerinnen sind in der Produktion und Instandhaltung dafür zuständig, dass Maschinen und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Sie werden in allen Industriebereichen eingesetzt, vor allem in

  • Metallindustrie
  • Maschinenbau
  • Fahrzeugbau und -instandhaltung
  • Elektroindustrie
  • Chemie-, Pharma- und Kunststoffindustrie
  • Rohstoffverarbeitung
  • Nahrungs- und Genussmittelherstellung
  • und vieles mehr

Persönliche Voraussetzungen

Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Interesse an den sich stetig weiter entwickelnden Fertigungstechniken sind eine gute Voraussetzung, um in den hochtechnologischen Einsatzbereichen von Industriemechanikern gute Verwendungschancen zu finden. Da in der Regel das Arbeiten in Teams notwendig ist, sind auch soziale Kompetenzen notwendig.

Im Wesentlichen für Jugendliche mit schulischen Schwierigkeiten und anderen Einschränkungen fördert insbesondere die Agentur für Arbeit den Erwerb von Berufsabschlüssen in sogenannten überbetrieblichen oder außerbetrieblichen Einrichtungen. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze ist sehr begrenzt. Das Bfz-Kassel bietet solche Plätze zurzeit nicht an.

Für Jugendliche ohne solche Einschränkungen gibt es keine weiteren Angebote. Es werden Warteschleifen (mit Namen wie "Berufsvorbereitungsjahr") veranstaltet, ansonsten empfiehlt man den meisten Jugendlichen lediglich, sich um Ausbildungsplätze zu bewerben, auch wenn es schlicht weniger Plätze gibt als ausbildungssuchende Jugendliche.

Das Bfz-Kassel bietet seine Dienste auch in solchen Fällen an, für die sich ansonsten keine Lösung finden lässt. Die Kosten hierfür werden allerdings von den Jugendlichen oder ihren Eltern / Sponsoren finanziert werden müssen. Eine BAFöG-Förderung sollte möglich sein, aber hierzu liegen keine abschließenden Erkenntnisse vor. Möglich, dass man den Anspruch auf BAFöG erst durchsetzen muss, da die Möglichkeit, eine "schulische Ausbildung" zu absolvieren, in Hessen noch nicht ganz angekommen zu sein scheint - in anderen Bundesländern ist das Standard und ebenso die BAFöG-Förderung für solche Ausbildungen.

Die Ausbildung im Bfz-Kassel orientiert sich weitgehend am bewährten dualen Berufsausbildungs-System in Deutschland. Die Auszubildenden erwerben sowohl die notwendigen Kenntnisse in der Fachtheorie, als auch die praktischen Erfahrungen, die man nur in Betrieben sammeln kann.

Der Unterricht erfolgt weitgehend klassisch, also dem üblichen Modell "Lehrer vor Klasse" folgend. Selbstlernphasen und eigenständiges Üben bzw. Lernen beschränken sich auf pädagogisch angebrachte Anteile.

Das Bfz-Kassel fungiert auch als Unternehmensberatung und Unternehmensdienstleister und gewinnt daher Einblicke in die betriebliche Praxis, die einem reinen Bildungsanbieter oftmals verwehrt bleiben. Unsere Consulting-Aktivitäten haben auch einen Einfluss auf die Qualität unserer Beziehungen zu den Unternehmen in der Region und die damit einhergehenden Vermittlungsaussichten.